Montag, 12. Oktober 2015

Nationalholidaytrip Tag 3 - no tourist section please donot pass: Gefährlicher Mauerausflug

[27.09.2015]

Tag zwei in Peking startete für Patrick, Anne und mich sehr früh. Um sieben Uhr verließen wir das Hostel, um den Tag, für den wir einen Trip zur Chinesischen Mauer geplant hatten, vollends nutzen zu können. (Die anderen beiden wollten sich die Mauer für die jeweiligen Besuche durch ihre Freundinnen aufsparen ;)).

So fuhren wir mit der U-Bahn zu der Station, an der unser Bus nach Mutianyu, den Abschnitt der Chinesischen Mauer, den wir uns ausgesucht hatten, bringen sollte. Bevor wir jedoch in ebendiesen Bus stiegen genehmigten wir uns erst einmal ein wahnsinnig gesundes Frühstück bei McDonald's.

Schließlich im Bus schliefen wir recht bald ein, sollte die Fahrt ja immerhin über eine Stunde dauern. Nach einiger Zeit- wir sahen nicht auf die Uhr- wurden wir, als der Bus an einer Haltestelle hielt, von einem Mann geweckt, der meinte, wenn wir zur Mauer wollen würden, müssten wir aussteigen. In der festen Überzeugung der Mann wäre der Busfahrer oder einfach ein anderer netter Mitfahrer, der uns vor dem Verpassen unserer Haltestelle bewahren wollte, packten wir panisch unsere Taschen und verließen den Bus. Böser Fehler! Wie sich herausstellte war der 'freundliche Herr' ein Taxifahrer der Taximafia, wie wir das ja gerne nennen (siehe Post Nationalholidaytrip Tag 1), der unsere Unwissenheit und unsere dem Nickerchen geschuldete Verplantheit schamlos ausgenutzt hatte, um uns aus dem Bus zu holen, damit wir seine Dienste, natürlich für einen saftigen Preis, in Anspruch nehmen mussten. Wir waren natürlich extrem wütend und wollten das 'nette Angebot' dieses dreisten Taxifahrers vorerst nicht annehmen. Am meisten jedoch ärgerten wir uns über unsere eigene Dummheit! Nach langem hin und her erkannten wir, dass uns das kaufen eines zweiten Bustickets plus dem Kauf des Shuttlebustickets zur Mauer, welches wir anschließend noch benötigt hätten, nur unwesentlich billiger kam als die persönliche und natürlich auch etwas angenehmere Fahrt mit dem 'Taxi'. Also sahen wir das ganze als große Lehre - well played Taximafia, well played...
Allerdings muss man ehrlich zugeben, dass unser Taxifahrer sich anschließend wirklich Mühe gab. Nachdem er uns zur Mauer gebracht hatte, half er uns die richtigen Tickets für Shuttlebus zur Seilbahn und die Seilbahn selbst zu kaufen und erklärte uns dann noch einmal ganz genau die Karte der Mauer, was zwar nicht wirklich notwendig, aber natürlich eine nette Geste seinerseits war.

Nach besagter Bus- und Seilbahnfahrt kamen wir schließlich oben an der Mauer an. Da es noch recht früh war, waren zum Glück noch nicht so viele Touristen unterwegs und wir konnten über die Mauer spazieren bzw. die vielen Stufen erklimmmen ohne in ein großes Gedränge zu geraten.
Nun hatten wir bereits im Vornherein geplant den touristischen Part der Mauer zu verlassen und ein wenig auf dem nicht-touristischem Teil zu wandern. Dies taten wir dann auch, jedoch hatten wir uns den Weg über die Mauer nicht so schlecht und abenteuerlich vorgestellt, wie er letztendlich war. Große Teile des Weges waren beinahe komplett mit verschiedensten Pflanzen bewachsen, die Wege sehr steinig und an einigen Stellen ging es wirklich steil bergauf und bergab, was vor allem ohne  Ausrüstung (wir hatten wirklich keinen derartigen Hiking-Trip erwartet und trugen ganz normale Klamotten inklusive 'Handtäschchen') und dank loser Steine wirklich gefährlich war. Allerdings machte es - mir zumindest - auch wirklich großen Spaß und mit etwas Konzentration war das Ganze auch halb so wild. 

Nachdem wir schon ein paar Stunden unterwegs waren, trafen wir auf einen älteren italienischen Herren, der uns den folgenden Weg als noch steiniger und noch viel gefährlicher beschrieb und uns daher riet an einem gewissen Punkt auf der Mauer, der noch ein Stückchen entfernt war, einen Pfad durch den Wald nach unten zu nehmen. Dankbar für diesen Rat führten wir unsere kleine Klettertour fort. Hierbei stießen wir auf zwei nette chinesischen Männer, die der englischen Sprache mächtig waren. Wir kamen etwas ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass auch sie den Pfad durch den Wald beschreiten wollten, da dieser zu einem kleinen Dorf führen würde, wo sie ihr Auto geparkt hatten. Netterweise boten sie uns an auf uns zu Warten und uns auf dem Weg bergab zu führen. Also folgten wir unseren neuen Reisegefährten etwas über eine Stunde bergab durch den Wald. Nach einiger Zeit jedoch drehten sie sich beschämt zu uns um: Sorry guys, we're..lost...
Leider hatten wir wohl eine falsche Abzweigung genommen und standen nun umgeben von Bergen und Wald irgendwo im Nirgendwo.

Uns blieb natürlich nichts anderes übrig als unsere kleine Wanderung durch den Wald fortzusetzen. So irrten wir also umher, dank dem strahlenden Sonnenschein und der schönen Umgebung halb so wild, dennoch natürlich ein mulmiges Gefühl, nicht zu wissen wo man war und wo der Weg aus dem Wald heraus war. Nach einer gefühlten Ewigkeit trafen wir auf eine ältere Frau, die uns den Weg zurück zu unserem Pfad beschrieb. Hierfür mussten wir uns durch Gestrüpp und Felder schlagen, denn einen Weg gab es nicht. Schließlich fanden wir jedoch den Pfad endlich wieder und bis zu dem besagten Dorf war es nicht weit. Unsere beiden chinesischen Freunde, immer noch peinlich berührt, dass sie sich zusammen mit uns im Wald verlaufen hatten, boten uns an uns mit ihrem Auto zur Bushaltestelle zu bringen. Wir fuhren sage und schreibe 90 Minuten(!!) bis wir den Ort erreichten, an dem unser Bus zurück nach Peking abfuhr und von dem wir etliche Stunden vorher unseren Trip gestartet hatten- wir hatten offensichtlich ein gutes Stück Weg zurückgelegt (selbstverständlich musste das Auto die Berge, die wir quasi überquert hatten auch umfahren, was natürlich auch noch einmal länger dauert).

Gute 12 Stunden, nachdem wir am Morgen das Haus verlassen hatten, kamen wir - nach Bus- und U-Bahnfahrt - todmüde aber auch sehr glücklich und zufrieden im Hostel an. Wir ruhten uns etwas aus und trafen uns anschließend noch mit Felix und Davy in der Reggae-Bar, die wir bereits am Vortag aufgesucht hatten, um unseren letzten Abend in Peking noch ausklingen zu lassen.

Abschließend lässt sich sagen, dass dieser Ausflug zur Mauer, bislang (ja ich weiß, ich bin noch nicht soooo lange hier und werde hoffentlich noch sehr sehr viele weitere eindrucksvolle Dinge sehen und erleben) der abenteuerreichste und auch schönste war.
Ich bin froh, dass wir den nicht-touristischen Weg über die Mauer gewählt haben, denn dies hat unseren kleinen Ausflug zu genau dem gemacht, was er war: ereignisreich, ein kleines Abenteuer und einfach wirklich super schön! 
Auch der Weg über den Pfad bergab und sogar das Verlaufen im Wald sind kleine Erlebnisse, die ich nicht missen möchte und die unserem Trip zu etwas Einzigartigem machte - und es ist ja alles gut ausgegangen ;)

Und an dieser Stelle noch ein gut gemeinter Rat:
Solltet ihr auf die Idee kommen in einem fremden Land eine nicht ganz ungefährliche kleine Wanderung dort zu unternehmen, wo Touristen eigentlich  nichts verloren haben, schließlich wildfremden Leuten durch den Wald zu folgen, mit diesen Leuten im Nirgendwo verloren zu gehen und sich auch noch zu ihnen ins Auto zu setzen: 
Erzählt um Gottes Willen euerer Mutter nichts davon! ;)
(Mama ich hab dich lieb! ;) Papa, dich natürlich auch ! )

Hier ein paar Bilder unserem kleinen 'Abenteuer-Ausflugs':

oben angekommen...

Henkel hat die Renovierung dieses Mauerabschnitts finanziert


noch auf dem touristischen Teil der Mauer...


soooo glücklich :) mein Lieblings-Bild von mir selbst auf diesem Ausflug
Roommate-Selfie :)

Chinesen-Style 
Ausblick
kein Kommentar...

allmählich wird es steinig; hier geht es noch, aber zeitweise ging es wirklich steil bergab

schön bewachsen ;)


Konzentriert beim Abstieg (im Hintergrund sind ein paar der wenigen Menschen, die uns auf dem nicht-touristischen Part begegnet sind)

geschaaaaafft :)...vorerst...
wir glaubten uns schon fast am Ziel..

'Sorry guys, we're lost'
 
endlich haben wir das Dorf gefunden
abends in der Bar: dieser schicke Kopfschmuck ist total angesagt in China; wir sind wohl nicht so trendy und haben uns deswegen keinen besorgt, durften ihn uns jedoch von netten Niederländern für dieses Foto leihen :P













Nationalholidaytrip Tag 2 - Radltour durch Peking

 [26.09.2015]

Nach unserer ersten Nacht in Peking erwachten wir einigermaßen ausgeschlafen und voller Tatendrang. Der Plan für unseren ersten Tag in Peking stand fest: im Hostel Fahrräder mieten, etwas durch Peking kurven und die verbotene Stadt besichtigen. Gesagt, Getan!

Wir radelten  erstmal Richtung See, an dem wir in der Nacht zuvor bereits die Bars und Kneipen entdeckt hatten. Die Sonne strahlte vom Himmel und es war nichts vom berühmten Pekinger Smog zu sehen. Bereits nach kurzer Zeit sichteten wir den Ausgang der verbotenen Stadt. Wir mussten selbstverständlich jedoch erst einmal zum Eingang, weswegen wir nach einer kleinen Stärkung, sofort dorthin aufbrachen.

Dort angekommen wurden erst einmal die Räder nahe dem Tian'anmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens, gegenüber der Verbotenen Stadt) geparkt bevor wir die eigentliche Sehenswürdigkeit in Augenschein neben konnte. Ich möchte hierzu gar nicht soviel schreiben, sondern einfach die Fotos am Ende des Posts sprechen lassen. Die verbotene Stadt ist jetzt vielleicht nicht die aufregendste Attraktion überhaupt, jedoch definitiv einen Besuch wert. In den vielen kleinen Gassen könnte man sich auch wirklich stundenlang verlieren, wenn man wirklich jede Ecke besichtigen möchte. Wir haben nun nicht jede einzelne Gasse abgelaufen, sondern sind einfach gemütlich durch die 'Stadt' geschlendert. Anschließend sind wir auf den naheliegenden Berg (Hügel trifft es eigentlich besser..der 'Aufstieg' dauert keine 10 Minuten) gestiegen, haben den Tempel an der Spitze besucht und den Rundum-Ausblick über Peking genossen.

Anschließend fuhren wir - nachdem wir noch etwas über den Tian'anmen-Platz spaziert und die dortigen Blumenkunstwerke bewundert hatten- mit unseren Leihrädern in eine Ecke Pekings, die viele süße kleinen Läden, Bars und Restaurants zu bieten hat. Dort gönnten wir uns erst einmal einen Mojito, eindeutig der beste Cocktail, den ich in China bis jetzt getrunken habe, und stießen noch einmal auf Davys Geburtstag an. Darauf folgend brachten wir die Räder zurück zu unserem Hostel und gingen erst einmal etwas essen. Satt und zufrieden kehrten wir schließlich noch einmal ins Hostel zurück, nur um erneut aufzubrechen, um uns eine Bar an dem am Anfang des Posts bereits erwähnten Sees in der Nähe unseres Hostels zu suchen. Dieses Kneipenviertel ist durchaus touristisch, was man natürlich vor allem an den Preisen merkt. Dennoch fanden wir eine gemütliche Reggae-Kneipe mit Live-Akustik-Musik und günstigen Preisen. 
So ließen wir unseren Tag entspannt ausklingen und freuten uns auf den nächsten Tag.
Unser Plan für den ebendiesen: Ein Trip zur Chinesischen Mauer!

Fortsetzung folgt...


vor den Toren der verbotenen Stadt - strahlender Sonnenschein und blauer Himmel

auch hier erfolgt natürlich vor Einlass erst einmal der Sicherheitscheck

in der verbotenen Stadt



Vorplatz des oben benannten Berges/Hügels 

Hügel-Selfie :) Im Hintergrund: die Verbotene Stadt
Ausblick
die verbotene Stadt von oben
Eindrücke vom Tain'anmen-Platz...

wunderschön :)
bester Cocktail bisher ;)
Live-Musik in der Reggae-Bar

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Nationalholidaytrip Tag 1 - Zug verpasst!

Seit nun zwei Tagen bin ich wieder zurück in Jinan und habe jetzt endlich Zeit (und die nötige Internetverbindung) um von unserem Nationalholidaytrip zu berichten.

Ich werde das ganze in mehrere Blogposts aufteilen: Teilweise ein Post pro Tag unseres Trips oder wenn wir nicht so viel unternommen haben auch gerne  einmal mehrere Tage zusammengefasst.

Und los geht's: 



[25.09.2015] Nationalholidaytrip Tag 1 - Zug verpasst!

Nachdem wir um 16.40Uhr unseren Freitagsunterricht beendet hatten, stürmten wir sogleich in unsere Zimmer um unsere Rucksäcke fertig zu packen. Ausgerechnet an diesem Tag, war im Übrigen das erste Mal etwas geboten im Wohnheim. Auf dem Sportplatz, der den Innenhof des Internationalen Wohnheims bildet war eine riesige Tafel mit allerlei Leckereien aufgebaut und sehr viele Bewohner des Wohnheims, aber auch etliche Sprachlehrer erwarteten bereits die Eröffnung des Buffets. Selbstverständlich findet so etwas an einem Tag statt, an dem wir das Wohnheim verlassen, um zu verreisen - perfektes Timing würde ich sagen ;)

 Nichtsdestotrotz freuten wir uns natürlich wahnsinnig auf Peking und die darauffolgende Weiterreise und brachen voller Vorfreude auf zum Nordtor der Universität, um ein Taxi zum Bahnhof zu nehmen...in der Rushhour....

Es war die Hölle los auf den Straßen und die wenigen Taxis, die wir sichten konnten, waren bereits besetzt. So beschlossen wir zur nächsten Kreuzung zu laufen, da dort ja vielleicht mehr Taxis fahren könnten. Wir liefen gut eine halbe Stunde durch die Gegend, die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges am Bahnhof, der für uns noch einige Kilometer entfernt lag, wurde immer knapper und uns wurde klar: wenn wir nicht bald ein Taxi finden, verpassen wir unseren Zug. 

Man kann sich vorstellen, dass die Laune im Keller war. Der einzige Trost: sollten wir wirklich unseren Zug verpassen, waren laut Internet noch Tickets für spätere Züge verfügbar, es würde also nicht unser ganzer Trip ins Wasser fallen - unser Ticket hätten wir jedoch dann wohl umsonst gekauft.

Nach gefühlt endlosem Umherirren - natürlich ohne ein Taxi gefundne zu haben - beschlossen wir uns letztendlich für eine Fahrt mit dem Bus - es waren lediglich noch ca. 30-40  Minuten bis zur Abfahrt des Zuges und zuvor mussten wir natürlich auch noch durch die Sicherheitskontrolle und den Check in - es war wirklich deprimierend.
Schließlich kamen wir mit dem Bus, der sich dank des regen Verkehrs lediglich im Schneckentempo voranbewegen konnte, am Bahnhof an - 10 Minuten NACH Abfahrt unseres Zuges.

Trübsal blasen wäre eine Möglichkeit gewesen, hätte uns aber auch nichts gebracht. So stellten wir uns brav in die langen Warteschlangen vor den Ticketschaltern und es hieß erneut warten.
Endlich an der Reihe kam uns die Idee, dass wir ja versuchen könnten unsere Tickets für den verpassten Zug erstatten zu lassen. Wir glaubten aber natürlich nicht wirklich an Erfolg - waren wir immerhin selbst Schuld den Zug verpasst zu haben. China wäre nicht China würde es uns nicht immer wieder aufs neue überraschen - nach kurzer Absprache gab uns die Ticketfrau wie ich sie liebevoll nennen möchte ohne zu Murren neue Tickets für einen späteren Zug (allerdings am Westbahnhof) und gab uns darüber hinaus die Differenz an Geld zurück, da die neuen Tickets etwas günstiger waren. Das nenne ich Kundenservice: die Kunden verpassen aus eigener Schuld den Zug und bekommen noch Geld dafür ;)

Unsere Laune stieg merklich. Einziges Problem: wir mussten erneut ein Taxi finden, um zum Westbahnhof zu gelangen. Wir hatten zwar noch ausreichend Zeit verfügbar, sollten wir jedoch soviel Pech mit dem Taxi haben wie bereits wenige Stunden zuvor, hätten wir eventuell auch noch den zweiten Zug verpasst. Bereits eine Straße vom Hauptbahnhof entfernt sprach uns ein Mann der Taximafia an.
Zur Information: neben den regulären Taxifahrern sind in ganz China viele Fahrer in 'zivilen' Autos unterwegs, die Kunden zu einem vorher vereinbarten Preis (ohne Taximeter und meist teuerer als normale Taxis) chauffieren. Taximafia ist natürlich keine offizielle Bezeichnung, dies ist lediglich ein Begriff den unsere Reisetruppe mit der Zeit immer öfter für die werten Herren verwendet hat.
Unter normalen Umständen hätten wir wohl abgelehnt, doch nun waren wir im Zeitdruck, es war weiterhin kein  normales Taxi in Sicht und der gute Mann fuhr einen großen Wagen, in dem alle fünf von uns (die fünf Deutschen, also Anne, Davy, Patrick, Felix und ich)Platz hatten. Dies wäre im Übrigen bei den normalen Taxis ein Problem geworden: ab und zu stößt man auf einen Taxifahrer der auch einmal 5 Fahrgäste mitnimmt. Meistens jedoch benötigt man für fünf Personen zwei Taxis und wir waren zu diesem Zeitpunkt ja nicht einmal in der Lage, ein einziges Taxi zu finden. 
So vereinbarten wir mit dem Fahrer einen Gesamtpreis von 100Yuan(ca. 14€) zum Westbahnhof. Da wir ja 40Yuan am Ticketschalter herausbekommen hatten, bedeutete das lediglich 12 Yuan (nicht mal 2€) pro Person und war so vollkommen verkraftbar. 

Wir kamen sehr zeitig am Westbahnhof an und hatten sogar noch Zeit für eine nahrhafte Stärkung bei McDonald's. 
Wir waren bester Laune und nach 1.40h Zugfahrt kamen wir endlich in Peking an. Leider war es zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor Mitternacht und die U-Bahnen fuhren nicht mehr. So waren wir erneut auf ein Taxi angewiesen. Die Schlange zu den normalen Taxis in der Bahnhofsgarage war gefühlt unendlich lang, weswegen wir draußen unser Glück versuchen wollten. Wir stießen jedoch lediglich erneut auf die Herren der Taximafia, welche uns für exorbitante Preise zum Hostel bringen wollten. Nach endlosen Diskussionen über den Preis, welche um Mitternacht von Glückwünschen an Davy, der Geburtstag hatte und dem erstmal ein Partyhütchen verpasst wurde, unterbrochen wurde, kam ein Bus vorbei. Genervt von den Taxifahrern entschieden wir uns einfach einzusteigen und den Busfahrer zu fragen, wie wir mit Bussen denn am Schnellsten zu unserem Hostel kommen könnten. Dieser verstand uns natürlich mal wieder so gar nicht..dafür jedoch ein netter anderer Mann, der uns die Busroute erklärte. Für insgesamt lediglich 4 Yuan (etwas über 50 Cent) pro Kopf fuhren wir dann mit einmal Umsteigen zu einer Busstation nahe des Hostels, welches wir dann auch sofort fanden. Wir hatten 5 Betten in einem 6-Bett-Zimmer gebucht und wurden tatsächlich auch alle zusammen in einem Zimmer untergebracht (es schlief noch ein weiterer Hostelgast dort, bis auf sein Geschnarche hat man von ihm jedoch wenig gesehen oder gehört).

Da wir noch keinesweg müde waren und noch mit einem weiteren Bier (eines hatten wir oder besser gesagt die Jungs bereits auf dem Weg von der Haltestelle zum Hostel getrunken während Anne und ich die ganze Zeit über an ein und dem selben Bier tranken) auf Davys Geburtstag anstoßen wollten, erkundeten wir die Gegend und fanden recht schnell die 'Partymeile' mit diversen Bars und Kneipen - leider alle bereits geschlossen - es war bereits ca. 3 Uhr morgens, was für Chinesen keine Fortgehzeit mehr ist. Aber es ist ja auch nicht schlecht schon einmal zu wissen, wo sich die Bars befinden. Also schlenderten wir zurück zum Hostel. Auf dem Weg gönnten wir uns dann noch Baozi (gefüllte Teigtäschen, sehr sehr lecker!) und fielen schließlich zurück im Hostel dann doch relativ müde ins Bett.

Wir hatten es geschafft! Nach dem Taxi-Chaos und dem verpassten Zug waren wir endlich in Peking angekommen! Unser Nationalholidaytrip hatte gestartet...
 

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Sollte jemand das Ganze hier lesen und sich wundern, wieso noch rein gar nichts zu unserem National-Holiday-Trip geschrieben wurde: 

Da das Internet in den meisten Unterkünften eine Katastrophe ist und ich auch keinen Laptop bei mir habe - sprich alle Einträge mit dem Handy verfassen müsste - habe ich beschlossen, mir alles Erlebte gründlich zu notieren und nachzureichen, sobald ich mich wieder Zuhause in Jinan befinde. 

Wer also gerne etwas über unseren Beijing-Hohhot-Datong-Xian- Ausflug erfahren möchte, muss sich lediglich noch etwas gedulden :)  

Denn wie sagt man so schön:
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...oder so ähnlich ;)